Gelebte Willkommenskultur Mainhausen Gastgeber beeindruckt – Feuertaufe für Netzwerk – Dank an Sponsoren und Spender
Die „Jungs“ hatten zum Hoffest eingeladen und alle sind gekommen: Bürger, Jungendliche, Vereinsvertreter, Vertreter der politischen Parteien der Gemeindevertretung und des Gemeindevorstandes, sowie der beiden Kirchengemeinden, Banker und Gewerbetreibenden mischten sich unter die bunte Gästeschar. Das Wetter hat mitgespielt und so war das gemeinsam mit den Gastgebern, den Flüchtlingen aus Eritrea und des Soziales Netzwerk Mainhausen organisierte Hoffest ein voller Erfolg.
Es entstand an diesem Samstagnachmittag der Eindruck, man kennt sich, man gehört zusammen und wenn die vor langer Zeit erworbenen Schulsprachkenntnisse nicht mehr ausreichen wurde sprichwörtlich „mit Händen und Füssen“ geredet. Sprachbarrieren ein Fremdwort an diesem Mittag und unsere neuen Mitbürger konnten aufgrund in Sprachkursen erlernte Deutschkenntnisse schon gut anwenden und waren gesucht Gesprächspartner. Auch wenn hin und wieder über das persönliche Einzelschicksal gesprochen wurde, ein Lächeln, ein Schulterkopfen, oder in den Arm nehmen, waren Zeichen des „wir helfen Dir, Du bist nicht allein“. Die spontane Spende von zwei weiteren Fahrrädern an diesem Mittag und die Einladung zum „Hüttenfest“ in dieser Woche beeindruckten unsere neuen Nachbar sehr und die Dankesworte von den „Jungs“ waren mehr als herzlich gemeint.
Die sonst an Festen übliche Bratwurt mit Pommes hatte an diesem Fest keine Chance gegen die von den Flüchtlingen selbst gekochten und servierten Speisen aus Ihrem Heimatland. Nach einer kleinen Demonstration wie gegessen wird (ohne Messer/Gabel) griffen die Gäste zu, und lobten übereinstimmend den guten Geschmack. Da in der Presse immer wieder über die Art, Größe, und Ausstattung der Unterkünfte für Diskussionen sorgen, waren die Unterkünfte der Bewohner Babenhäuser Straße 11 und mit deren Einverständnis das Ziel von Besichtigungen. Die Mitglieder des Sozialen Netzwerk Mainhausen führten die Besucher mit vielen Erläuterungen durch das Haus und es herrschte bei allen die Feststellung, dass alles zweckmäßig, passend sei. Die zentral gelegene Wohneinrichtung einen sehr ordentlichen und in einem wohnlichen guten Zustand sind.
Das Soziale Netzwerk Mainhausen, derzeit bestehend aus 20 Personen hat neben den vielen zu bewältigenden Einzelproblem, die durch die nicht ganz klare Gesetzgebung hervorgerufen werden, seine Feuertaufe bestanden. Das konnte man auch dem zufriedenen Gesicht der Bürgermeisterin Ruth Disser erkennen, dies sich nicht nehmen ließ, den Nachmittag bei dieser Veranstaltung zu verbringen.
An dieser Stelle allen Beteiligten, Sponsoren, und Spendern ein herzliches Dankeschön.
Leben wir die begonnene Willkommenskultur Mainhausen weiter und Sie wird uns gedankt durch den Willen unserer neuen Mitbürger „Wir wollen viel, viel lernen“.
Mit einer überwältigenden Stimme wurden zum Abschluss des Tages von einer Sängerin Lieder und Songs vorgetragen, die sprichwörtlich unter die Haut gingen.
Die spontane Aufführung unserer Gastgeber eines christlich-eritreaischen Stückes gab zum Abschluss des Nachmittags einen Einblick in die Kultur Ihres Heimatlandes, der mit sehr viel Beifall aufgenommen wurde.