Vereinsnachrichten

Wirtschaftszukunft wird lokal entschieden

Mehr Gewerbeflächen für die Wirtschaft

Menschen drängt es immer wieder in die urbanen Ballungsgebiete der Großstadt, nicht nur wegen des   dort vorhandenen „Lifestyle“, sondern wegen der Arbeitsmöglichkeiten in der Stadt. Trotz unbezahlbaren Wohnraum, schlechter Luft, sowie Pendelzeiten zwischen Wohnort und Arbeitsplatz. Betrachtet man die Zahl der täglichen Pendler aus dem Kreis Offenbach erreicht man die Einwohnerzahl einer mittleren Stadt (der Größe von Neu-Isenburg), von ca. 37000 Menschen, die ihrer Beschäftigung in Frankfurt nachgehen. Sie tun das, weil Sie wirtschaftlich keine andere Wahl haben.  Es besteht der Eindruck, Stadt hat Zukunft, Land ist Vergangenheit, oder auch Land ist „out“. Es sind die Folgen des Trends Globalisierung.

Die Lösung vieler heutiger Probleme liegt auf dem Land und in deren Kommunen. Kommunen gewinnen an Bedeutung. Der zukünftige Wirtschafts- und Lebensraum liegt auf dem Land. Wenn das Umland, die Kommunen wachsen, wirkt sich das auch auf die Entwicklung der Stadt/Metropolregion aus. Die kommunale Strategie muss in Zukunft darauf ausgerichtet sein, der Wirtschaft mehr Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Fehlende Gewerbeflächen rauben die Entwicklungsmöglichkeiten der Kommunen. Wertschöpfende Unternehmen sind Arbeitgeber, Gewerbesteuerzahler, und gleichen den demografischen Wandel aus.  Der ländliche Standort wird attraktiver Wirtschaftsraum für neue Unternehmensarten. Die Verkehrsanbindungen zu Flughafen und Finanzzentren sowie Hochschulen sind Standortvorteile die für Unternehmen von wirtschaftlichem Vorteil sind.

Das Credo nach bezahlbarem Wohnraum fehlt heute in keiner politischen Rede sowie auch in der Presse. Das Thema fehlender Gewerbeflächen wird von der Politik und den Verwaltungen nicht hinreichend zur Kenntnis genommen. „Die Kommunen müssen die Wirtschaft mehr im Blick behalten“, so der Gewerbevereinsvorsitzende. Für Kommunen ist es einfacher Raum für Wohnungsbau zu schaffen deren Vermarktung nicht direkt über die Kommune läuft, sondern über Treuhänder abgewickelt wird. Kommunale Wirtschaftspolitik ist ein „aufwendiger, mühseliger und von den Ergebnissen her unsichtbarer Prozess“, aber in einer komplexen Welt wichtiger und zeitgemäßer.  Statt Gewerbesteuereinnahmen erhalten die Kommunen Einkommensteueranteile, dies sind Teile der Lohn- und Einkommensteuer aus den Arbeitsverhältnissen der Bürger. Neue Wohngebiete erzeugen wieder mehr Berufspendler.

Ein kommunaler Dreiklang ist erforderlich, um für das Gewerbe, für die Wirtschaft, ein attraktiver Standort zu sein:

Gewerbeflächen für Unternehmen und Start ups (die Metropolregion ist Gründerregion), bezahlbarer Wohnraum und Breitbandversorgung für Standortwachstum einschließlich eines flächendeckenden öffentlichen Nahverkehrs und Verkehrswege. 

Die internationalen Handelsbeschränkungen machen sich spürbar bemerkbar und die sich auf Tiefststand befindliche Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent sind eine Belastung für Unternehmen, die kaum Fachkräfte bekommen um weiter wachsen zu können. Dazu kommt der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, dieser erschwert die Personalgewinnung der Unternehmen. Mitarbeiter können nur gewonnen werden, wenn Sie am Arbeitsplatz einen bezahlbaren Wohnraum für Ihre Familien finden bzw. geboten wird. Die Lösung bezahlbarer Wohnquartiere zu schaffen sind Investition der Kommune notwendig und bedeutet, bebaubare Grundstücke für den sozialen Wohnungsbau zu kaufen oder wenigsten zu reservieren. Gebaut werden müssen verschiedenartige Wohnungsgrößen, von Ein- bis Mehrzimmerwohnungen.  Das ist ein Stück aktiver kommunaler Gemeindeentwicklung, sowie vorausschauender Lokal- und Bodenpolitik. Bei gemeinschaftlichen Initiativen haben die Bewohner die Chance das soziale Miteinander selbst zu entwickeln.

Der hohe Kapitalbedarf dieses Bauens mag im Widerspruch zu der Finanzlage der Kommune stehen, ist aber auf Sicht eine lohnende Zukunftsperspektive der Kommune und Sicherung des regionalen Mittelstandes.

Kommunale Politik braucht Mut und den Willen zu Veränderungen, um die Forderungen und Hoffnungen der Wirtschaft aufzunehmen und in einem überschaubaren Zeitraum für Lösungen zu sorgen.