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2. Seligenstädter Mahnwache zum Gedenken an die Mittelmeertoten


"Hilfe leisten - Grenzen überwinden - Legale Fluchtwege schaffen - Menschen retten" stand auf dem Plakat im Rettungsring bei der zweiten Seligenstädter Mahnwache zur Erinnerung an die ertrunkenen Flüchtlinge im Mittelmeer. Auf ökumenische Einladung der katholischen und evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer aus Hainburg, Seligenstadt und Mainhausen kamen am Dienstagabend rund 40 Personen auf dem Seligenstädter Marktplatz zusammen. Wie bereits am vorigen Donnerstag entzündeten sie Kerzen zum Gedenken an die Flüchtlinge, die in den zurückliegenden Jahren im Mittelmeer umgekommen sind: Voriges Jahr waren es mehr als 3500 und dieses Jahr bereits 1600.

Pfarrer Martin Franke von der Evangelischen Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen bezeichnete die aktuellen EU-Beschlüsse als unzureichend und immer noch von Abschreckung statt von Hilfe gegenüber Flüchtlingen geprägt:

"Noch immer fehlt eine umfassende zivile Seenotrettung für den gesamten Mittelmeerraum. Wir brauchen in dieser Welt Fluchtwege und Notausgänge aus Bürgerkriegen, Hungersnöten und anderen verzweifelten Situationen."

In ähnlicher Weise hatte die Landessynode, das oberste Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), am Donnerstag (23.4.) in einer Resolution eine umfassende europäische Seenotrettung, eine Ende der Abschottung der europäischen Außengrenzen, die nur das Schlepperwesen fördere, und eine solidarische Flüchtlingspolitik in Europa gefordert.

Insbesondere Überstellungen von Flüchtlingen nach dem Dublin-III-Verfahren in EU-Staaten, in denen Menschenrechtsverletzungen drohen, dürften nicht mehr stattfinden:

http://www.ekhn.de/ueber-uns/aufbau-der-landeskirche/synode/detailsarchiv/ne

ws/umdenken-und-umkehr-in-fluechtlingspolitik.html

Eine dritte Mahnwache auf dem Seligenstädter Marktplatz ist für Dienstag, 5.

Mai, von 19.15 bis 19.45 Uhr geplant. (mf)