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Die Dürre setzt dem Wald schwer zu

Friedrichsdorf, den 22.08.2018 – Die Wälder leiden weiterhin unter der langanhaltenden Trockenheit und weisen sichtbare Reaktionen auf. Wegen des Wassermangels verfärbt sich schon jetzt das Laub und die Bäume werfen Früchte und Blätter ab. Geschwächte Bäume werden in den nächsten Jahren schlechter wachsen und sind eine leichte Beute für Schädlinge. Bei neu gepflanzten Kulturen werden viele junge Bäumchen nicht überleben. Die Waldbrandgefahr ist nach wie vor sehr hoch. Der Hessische Waldbesitzerverband bittet Umweltministerin Priska Hinz um Hilfe für die Waldbauern.

Seit Anfang August schlagen die Waldbauern Alarm. Auf vielen Standorten vertrocknen Nadelbäume und etliche Laubbäume sind schon kahl. Anders als in der Landwirtschaft wird das Ausmaß der Trockenschäden im Wald erst in den kommenden Jahren sichtbar. Ob und wie gut geschädigte Bäume wieder austreiben, wird sich erst im Mai des nächsten Jahres zeigen. Vertrocknete Waldkulturen können erst im Frühjahr nachgepflanzt werden, wenn es im Winter ausgiebig geregnet hat und die Böden mit Wasser gesättigt sind.

Dazu kommt, dass der trockenheiße Sommer 2018 die Ausgangslage für die Vermehrung von Borkenkäfern begünstigt. Bereits jetzt zeigt sich ein stark verbreiteter Befall in den Nadelwäldern. Die massive Vermehrung der Schadinsekten in diesem Spätsommer sorgt für einen hohen Ausgangsbestand im nächsten Frühjahr. Die massenhaft überwinternden Käfer können Bäume leichter befallen und zusätzliche Waldflächen zerstören.

Die Schäden im Wald sind groß. Wachstumseinbußen durch die Trockenheit und erhöhte Schäden an frisch gepflanzten Kulturen und alten Waldbeständen bedeuten für die betroffenen Waldeigentümer erhebliche Vermögensverluste und Mehraufwand. Förster und Waldbesitzer werden in den kommenden Jahren sehr viel damit zu tun haben, abgestorbene Bäume zu fällen und nach zu pflanzen, um den Wald zu erhalten. Besonders stark sind die Trockenheitsschäden an Waldrändern. An Straßen und Schienen werden deshalb teure und zusätzliche Maßnahmen zur Verkehrssicherung notwendig sein.

Der Hessische Waldbesitzerverband bittet die Hessische Umweltministerin, Priska Hinz, daher um finanzielle Unterstützung. Es geht nicht darum, Vermögensverluste infolge der Trockenheit auszugleichen, sondern Liquidität der Forstbetriebe zu sichern und Aufwendungen zur Erhaltung des Waldes zu übernehmen, die der gesamten Gesellschaft zugute kommen.

Waldbrandgefahr bleibt weiter hoch

Auch die geringen Niederschläge oder lokalen Hitzegewitter mit Starkregen in den letzten Tagen haben der Vegetation kaum etwas gebracht. Die Feuchtigkeit ist nur wenige Zentimeter in die Böden eingedrungen und durch die folgenden trocken heißen Tage gleich wieder verdunstet. Die Waldböden sind von trockenem Laub bedeckt. An Waldrändern und Böschungen stehen vertrocknete Gräser und Kräuter, die auch durch Niederschläge nicht wieder grün werden. Solange es nicht ergiebig und anhaltend regnet, bleibt die Gefahr von Waldbränden deshalb weiterhin sehr hoch. Das Rauchen im Wald bleibt weiter verboten. Grillen an Waldrändern sollte  auch auf ausgewiesenen Grillplätzen unter allen Umständen unterbleiben.