Pressemeldungen

Evangelische Kirchengemeinde betet für Abgeschobene

Sprechstunden für Flüchtlinge und Helfer in Mainhausen

Kurz bevor an Weihnachten in vielen christlichen Gottesdiensten der Geburt Jesu auf einer erzwungenen Reise nach Bethlehem und der späteren Flucht nach Ägypten gedacht wird, betet die Evangelische Kirchengemeinde für Menschen, die heute zum Aufbruch gezwungen werden: Zu einer Andacht für abgeschobene Flüchtlinge lädt die Evangelische Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen am Montag, 22.12., um 18 Uhr ein. Anlass für die zwanzigminütige Andacht im Evangelischen Gemeindehaus Mainhausen, Wiesenstraße 17, ist die Abschiebung einer mazedonischen Familie aus ihrem bisherigen Wohnort Zellhausen nach Spanien am vorigen Montag. Im Rahmen der Vereinbarungen der Europäischen Union (EU) sind für das Asyl von Verfolgten nicht die jeweiligen Zielländer zuständig, sondern der Staat, in dem die Flüchtlinge erstmalig in der EU registriert wurden, erläutert Pfarrer Martin Franke.

Zur am vergangenen Montag abgeschobenen Familie gehören neben den Eltern drei Kinder im Alter von 22, 15 und sieben Jahren. Zeitgleich mit der traurigen Nachricht erfuhr das Soziale Netzwerk Mainhausen, dessen Sprecher Martin Franke ist, auch, dass ein syrischer Flüchtling in Mainhausen anerkannt wurde und in Deutschland bleiben darf. „Dafür sind wir dankbar“, sagt Franke: „Leid und Freude liegen auch in den Adventswochen nah beieinander.“

Sozialpädagogin Christine Englert vom Caritasverband, die im Bereich Seligenstadt und Mainhausen Flüchtlinge betreut, bietet ab sofort auch eine Beratung in Mainhausen an: Jeden Donnerstag von 15 bis 17 Uhr findet eine Sprechstunde für Interessierte im Rathaus Zellhausen, Rheinstraße 3, statt. Asylsuchende können hier in Ruhe Fragen zum rechtlichen Verfahren, zur Gesundheit und zur ihrer persönlichen Lebenssituation klären. Auch Bürgerinnen und Bürger, die Kontakt zu Flüchtlingen haben oder helfen möchten, können sich beraten lassen. (mf)