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Großes Interesse bei Bürgerversammlung

Internet in Mainhausen soll schneller werden

Eine 2008 erfolgte Umfrage nach fehlenden oder ungenügenden DSL-Verbindungen hatte erschreckend deutlich gemacht, wie wenig Kapazität in Mainhausen vorhanden ist.

„Aufgrund der 245 eingegangenen Beschwerden können wir genau lokalisieren, in welchen Bereichen ein Defizit vorliegt", erläutert Bürgermeisterin Disser in ihrer Einleitung bei der Bürgerversammlung, „es konnte festgestellt werden, wo DSL aus technischen Gründen nicht verfügbar ist und in welchem Gebiet der Gemeinde zwar DSL-Anschlüsse bestehen, jedoch die Übertragungsrate sehr gering ist."

Rund 1.250 Haushalte und Gewerbebetriebe haben keinen Zugriff auf schnelle Internetverbindungen haben.

Nach mehreren Gesprächen mit verschiedenen Anbietern legte die Telekom im Januar 2009 erstmals Fakten und Zahlen vor. Um beide Ortsteile an das Glasfasernetz anzuschließen und damit fast durchgängig Bandbreiten von 10.000 bis 16.000 Mbit (Schwalbennest ca. 6.000 Mbit) zu erreichen, müssen Tiefbauarbeiten in einer Länge von 1,2 km in Zellhausen und 2,6 km in Mainflingen durchgeführt werden.

Laut Angaben der Telekom fallen hierfür Kosten zu Lasten der Gemeinde in Höhe von 116.000 € in Zellhausen und 210.000 € in Mainflingen an. Allerdings sieht Bürgermeisterin Disser es als problematisch an, „Steuergelder auszugeben, damit ein Privatunternehmen Gewinne machen kann."

Dieses Problem soll jetzt intensiv angegangen werden. Mit einem Telekommunikations-Beratungsunternehmen an der Seite soll zunächst eine möglichst genaue Beschreibung der derzeitigen Breitband-Versorgungslage erarbeitet werden. Der Experte Berthold Passlack verdeutlichte den Bürgerinnen und Bürgern, wie Mainhausen auf die Höhe der Zeit in der digitalen Welt gebracht werden soll.

Über die Natur des technischen Problems hegt der Experte keinerlei Zweifel: Mainhausen liegt, obwohl Teil des Rhein-Main-Gebiets und damit eines Ballungsraums, zu weit vom Schuss. Entscheidend sei die Entfernung vom Verteilerknoten an der Würzburger Straße in Seligenstadt. Vor allem in den weiter ab gelegenen Bereichen von Mainflingen und Zellhausen, ebenso in der Siedlung Schwalbennest komme zu wenig Leistung an.

Weiterhin bestehen durchaus Fördermöglichkeiten durch den Bund und das Land Hessen. Diese Fördermöglichkeiten will Bürgermeisterin Disser selbstverständlich nutzen. Für die Förderfähigkeit, ist es notwendig »technologieneutral« auszuschreiben. Allerdings ist die Gemeinde bei ihrer finalen Entscheidung nicht unbedingt an das billigste Angebot gebunden.

Am Anfang aber stehe eine möglichst genaue Bedarfsermittlung, die dann ebenso präzise Angebote ermögliche. Zur Erreichung des gesetzten Zieles ist aber auch die aktive Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger dringend erforderlich.

Ab sofort liegen in den Rathäusern Fragebogen aus, auf denen die Bürger ihre Wünsche, aber auch ihre Nutzungsgewohnheiten bei Internet und E-Mail angeben sollen. „Je mehr Bürger sich mittels des Fragebogens äußern, desto besser können wir planen", erklärte Passlack und bittet um eine rege Beteiligung. Der Fragebogen, der dieser Ausgabe des Blickpunkt Mainhausen beigefügt ist und der auch auf der Homepage der Gemeinde zu Verfügung steht, kann - wenn gewünscht und auf dem Formular vermerkt - im Rathaus abgegeben werden. Auf mindestens 600 Teilnehmer hofft man bei dieser Aktion.

„Wir brauchen möglichst alle Informationen", sagte der Telekommunikations-Fachmann in der Bürgerversammlung. „Je präziser die Angaben, desto genauer können die Angebote der Unternehmen eingereicht werden." Die pauschale Aussage, 5000 Haushalte sollen versorgt werde, reiche den Anbietern nicht, um wirtschaftlich tragfähige Konzepte zu entwickeln

„Schon heute liegen im Rathaus einige ausgefüllte Fragebogen vor", stellt die Verwaltungschefin fest. Allerdings fehlen hier teilweise die Angaben von Namen und Anschrift. Diese Angaben sind für die interne Festlegung des Bedarfs in jedem Fall erforderlich. Eine Herausgabe der Daten an mögliche Anbieter erfolgt jedoch nicht.