Pressemeldungen

Grußwort der Bürgermeisterin zum Volkstrauertag 2012

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die modernen Kriege machen viele Menschen unglücklich, solange sie dauern, und niemand glücklich, wenn sie vorüber sind. Johann Wolfgang von Goethe stellte dies fest.

200 Jahre, zwei unerbittliche Weltkriege und einen Kalten Krieg später ist dieses Zitat leider immer noch aktuell.

Die Erinnerung an das Leid kriegerischer Auseinandersetzungen ist eine wichtige Aufgabe.  Menschen neigen dazu, in friedlichen Zeiten Unangenehmes zu verdrängen und zu vergessen, wie wichtig der Friede ist.

Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit massivem Materialeinsatz, mit Panzern, Flugzeugen und Luftschiffen geführt wurde, zum ersten Mal wurden Massenvernichtungswaffen und Giftgas verwendet. Der Erste Weltkrieg hinterließ einen Scherbenhaufen in Europa und die Menschen in tiefer Erschütterung.
Und ein Zweiter Weltkrieg brachte wieder Tod und Elend über Europa.

Mit – und in – der Europäischen Union ist der Friede heute für uns eine Selbstverständlichkeit und nach meiner Auffassung gehen wir zurzeit mit diesem wichtigen Gut zu sorglos um.

Schauen wir uns doch mal um, in der Welt und in unserem Europa. Wir brauchen nur die Zeitungen aufschlagen:

Tel Aviv löst Luftalarm aus und Israel ruft 75.000 Reservisten zu den Waffen.

Töten und Sterben in Syrien

Ich wünsche mir von Herzen, dass es überall auf der Welt irgendwann so gut geht, wie heute in Europa. Aber was geschieht heute bei uns, in unserem friedlichen Europa. Kann es bei uns wirklich friedlich bleiben, wenn wir lesen:

Contra Sparpolitik: Europaweite Proteste

Griechische Demonstranten attackieren deutschen Konsul?

Ich sage Ihnen: ja, wir können, wir müssen und wir wollen den Frieden in Europa erhalten und

Wir können unseren Teil dazu beitragen, denn Frieden fängt bei uns an: in unserer Gemeinde – durch Respekt und Solidarität.

Wirklich neu ist das nicht. Wir wissen doch, der Frieden fängt im Kleinen an und jeder von uns ist für den Frieden selbst verantwortlich.

Am Volkstrauertag denken wir an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir denken an Menschen, die als Soldaten, als Vertriebene, Flüchtlinge, Gefangene und Zivilisten im Krieg ihr Leben ließen.
Wir denken an die Opfer von Verfolgungen.
Wir denken an die Opfer von Terrorismus, an die Opfer von Hass und Gewalt.
Wir trauern mit den Angehörigen.

Der Volkstrauertag soll uns aber auch Mahnen. Er soll uns sagen, lasst es nie wieder soweit kommen. Tragt Euren Teil zum Frieden bei, fangt im Kleinen damit an, mit Respekt und Solidarität.

Ich wünsche mir, dass wir schon bald in einer friedlichen Welt leben,
dass wir uns die Solidarität und ein respektvolles Miteinander erhalten.

Der alte und neue Präsident Barack Obama sagte im letzten Jahr:
„Ich möchte eine Welt ohne Atomwaffen“. Das ist mir zu wenig:

Ich möchte, nein, ich will eine Welt ohne Waffen, ohne Gewalt und dafür mit Frieden, Liebe und gegenseitige Rücksichtnahme, denn

Frieden und Liebe vermehren sich, wenn man sie teilt!