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Hessischer Flüchtlingspfarrer informiert über "Kirchenasyl"


Zu einem Abend zum Thema „Kirchenasyl – Herausforderungen, Chancen und Grenzen“ laden die Flüchtlingshilfe der Caritas Seligenstadt und die Evangelische Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen am Montag, 11. Mai, um 18.30 Uhr ein. Im Evangelischen Gemeindehaus Mainhausen, Wiesenstraße 17, spricht der Flüchtlingspfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Hermann Wilhelmy aus Gießen  mit Interessierten über Möglichkeiten, Voraussetzungen, Vorbereitung und auch Grenzen von so genanntem „Kirchenasyl“. Die Idee zu einem Abend speziell über „Kirchenasyl“ ist im „Arbeitskreis Bleiberecht“ entstanden, in dem sich Bürgerinnen und Bürger aus Seligenstadt und Mainhausen engagieren.

„Kirchenasyl“ ist die zeitlich befristete Aufnahme von Flüchtlingen ohne legalen Aufenthaltsstatus, denen bei Abschiebung in ihr Herkunftsland Folter und Tod drohen oder für die mit einer Abschiebung nicht hinnehmbare soziale, inhumane Härten verbunden sind. In vielen Fällen gelingt es, Behördenentscheidungen neu zu überdenken und mit Erfolg ein neues Asylverfahren anzustreben. Oft erfahren auch die Kirchengemeinden die Begleitung von Flüchtlingen als eine Zeit der Solidarität und Stärkung.

„Kirchenasyl“ bezieht sich auf eine Jahrhunderte alte Schutztradition der Kirchen. Das erste moderne „Kirchenasyl“ hat 1983 eine Berliner Kirchengemeinde gewährt. Aktuell 237 „Kirchenasyle“ mit 426 Flüchtlingen bundesweit zählt die seit 21 Jahren bestehende Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“. Im November 2014 hat die Evangelische Kirchengemeinde Hanau-Steinheim das „Kirchenasyl“ eines Somaliers erfolgreich beendet, nachdem er unter Abschiebeschutz sein Asylverfahren beginnen konnte. (mf)