Pressemeldungen

Informationsschreiben zur Verkehrssituation Babenhäuser Straße

Verlegung des Recyclingzentrum an die Landestraße L 3065 –Sandgrube-

Sehr geehrte Anwohner der Babenhäuser Straße,

die Verkehrssituation in der Babenhäuser Straße, vor allem die Verkehrssicherheit und das Verkehrsaufkommen, ist immer wieder ein großes Thema.

Bereits mit der Inbetriebnahme der Umgehungsstraße in Seligenstadt haben sich die Verkehrsströme entlang der klassifizierten Straßen, wie der Landesstraße L 3065 (Babenhäuser Straße) und auch der Kreisstraße K 185 (Mainflinger Straße), erhöht. Die Verkehrsströme aus unserem direkten Umfeld suchen sich in der Regel kürzere Wege. Dies führt zu einer verstärkten Nutzung der Babenhäuser Straße, welche eine direkte Verkehrsader darstellt.

Zu dieser veränderten Situation kommen jetzt noch große Bedenken wegen der diskutierten Verlegung des Recyclingzentrums der Firma Höfling vom Ostring an die L3065 hinzu.

Mit diesem Schreiben möchten wir Sie über den Stand der Planungen und die allgemeine Situation genau informieren. Wir bitten Sie diese Informationen als einen Start zu betrachten. In die notwendigen Planungen und deren Veränderungen werden wir Sie selbstverständlich mit einbeziehen.

Allgemeine Verkehrssituation zur Zeit:

In der Zeit vom 24.09.2015 bis 10.10.2015 haben wir erneut Messungen im Kurvenbereich (beidseitig) durchgeführt. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 112.728 Fahrzeuge, mit einem Schwerlastanteil von durchschnittlich 14,52 %, gezählt. Die festgestellten Geschwindigkeitsübertretungen lagen bei durchschnittlich 0,03 %.

Die gezählten Fahrzeuge schlüsseln sich wie folgt auf:

Fahrzeug                                     Abfahrend FBabenhausen                  Ankommend FSeligenstadt

Zweirad                                                  2.230                                                     1.291

Auto                                                     47.587                                                   33.568

Transporter                                            3.229                                                      8.727

LKW                                                      1.944                                                      7.318

Lastzug                                                  3.585                                                     3.249  

Gesamt                                                 58.575                                                   54.153.

Viele Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung haben wir bereits in Angriff genommen und auch umgesetzt. So z.B. die Baumaßnahmen an der „TGZ-Kreuzung“, Anbringung von Verkehrsspiegeln und Aufstellen von Blumenkübeln. Diese Maßnahmen haben jedoch nichts an der allgemeinen Situation geändert. Allerdings sind der Gemeinde Mainhausen hier auch, wie man so sagt, „die Hände gebunden“. Die Babenhäuser Straße ist als Durchgangsstraße mit überörtlicher Bedeutung vor allem eine Landesstraße. Die Zuständigkeit liegt bei den uns übergeordneten Behörden, hier Hessen Mobil (früher Amt für Straßen und Verkehrswesen Hessen). Das bedeutet, dass alle Anordnungen verkehrsrechtlicher Schritte der Zustimmung durch das Amt Hessen Mobil bedürfen.

Verlegung Recyclingzentrum – Planungsstand:

Nach Antragstellung durch den Betreiber des Recyclingbetriebes soll dieser vom bisherigen Standort Ostring auf die „Sandgrube“ an der Landesstraße L 3065, Richtung Babenhausen, verlegt werden. Inzwischen  wurde ein Planungsbüro eingeschaltet, das das langwierige Verfahren zur Aufstellung eines, für die Realisierung des Projektes, notwendigen Bebauungsplans begleiten soll. Das erforderliche, sogenannte, Bauleitverfahren wurde bis heute noch nicht formell eingeleitet. Wir befinden uns derzeit noch in der Vorplanung. Es laufen die ersten Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Behörden, wie den Naturschutzbehörden und Hessen Mobil. Bei diesen Gesprächen wird festgelegt, welche Detailuntersuchungen für das Verfahren notwendig werden. Unter anderem muss eine Prognose erstellt werden, inwieweit sich die zukünftigen Verkehrsströme, insbesondere in der Ortsdurchfahrt Zellhausen verändern und welche Maßnahmen zur Verkehrssteuerung und Verkehrsberuhigung empfohlen werden. Zur Unterstützung einer solchen Untersuchung sind regelmäßige Verkehrszählungen erforderlich. Diese dienen natürlich auch der Argumentation.

Als Gemeinde haben wir bereits mit einem möglichen Verkehrsplaner Kontakt aufgenommen, der grob folgende Prüfungsabschnitte  vorschlägt:

Grundlagenermittlung

  • Sichtung, Auswertung und Zusammenstellung der bei der Gemeinde Mainhausen und Hessen Mobil vorliegenden (aktuellen) Zähldaten.

  • (Einholung und) Zusammenstellung der Informationen des Betreibers

           - zum Einzugsgebiet und zur Herkunftsverteilung der An-/ Abfahrten durch Bürger und Gewerbe-
             treibende (Abfallanlieferung).
           - zum Aufkommen der betrieblichen LKW-Fahrten differenziert nach Wochentagen und deren
             räumlicher Verteilung auf die umliegenden Straßen.

Verkehrsanalyse

  • Verkehrszählung der Ein- und Ausfahrten des Recyclingzentrums (am heutigen Standort) an zwei Zähltagen (Werktag Mo – Fr und Samstag) außerhalb der Schulferien in Hessen während der Öffnungszeiten.

  • Befragung der privaten und gewerblichen Anlieferer nach ihrem Herkunftsort (differenziert nach Ortsteilen) in Abstimmung mit dem Betreiber.

  • Auswertung und Darstellung der Verkehrszählung und Befragung (Belastung des umgebenden Straßennetzes durch An- und Abfahrten des Recyclingzentrums differenziert nach PKW- und KW-Verkehr).

  • Durchführung von Querschnittszählungen im umgebenden Straßennetz des Ortsteils Zellhausen durch die Gemeinde Mainhausen.

Verkehrsprognose für die Standortverlegung des Recyclingzentrums

  • Ermittlung und Darstellung der verkehrlichen Auswirkungen der Standortverlegung des Recyclingzentrums bezogen auf den Ostring und die Ortsdurchfahrtsstraßen Mainflinger Straße (K 185) und Babenhäuser Straße (nördlicher und südlicher Abschnitt).

Zwischenfazit:

Sie halten jetzt ein sehr ausführliches Schreiben in Händen, dass eigentlich besagt, dass

  • die Gemeinde von der Problematik weiß und Lösungsvorschläge erarbeitet,

  • ein Bauleitverfahren eingeleitet werden muss, aber formal noch nicht ist,

  • ein solches Verfahren viel Zeit in Anspruch nimmt und viele Gutachten erforderlich sind,

  • ein Verkehrsplaner eingeschaltet wird, der die Situation an der Durchgangsstraße in Augenschein nimmt.

Wir bitten Sie an dieser Stelle ausdrücklich um Ihre Geduld, sobald uns weitergehende Informationen vorliegen, werden wir Sie selbstverständlich umgehend in Kenntnis setzen. Wir kündigen schon heute eine öffentliche Anwohnerbeteiligung an. Diese allerdings macht erst Sinn, wenn tatsächlich ausführliches Zahlen- und Datenmaterial vorliegt, über das dann auch diskutiert werden kann. Bis dahin verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Ruth Disser, Bürgermeisterin