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Das neueste Objekt der Reihe „Kunst vor Ort“ ist bald in Mainhausen zu sehen. Gemeinsam haben der Kreis Offenbach, die Gemeinde Mainhausen und die Sparkasse Langen-Seligenstadt am Montag an der Anna-Freud-Schule im Ortsteil Mainflingen erstmals die Details zur künstlerischen Gestaltung präsentiert.

Das dreidimensionale Kunstwerk wird ab Mitte Juni den Verkehrskreisel zwischen Geschwister-Scholl-Straße, Klein-Welzheimer Straße und Erwin-Grimm-Ring zieren.

Foto: Kreis Offenbach - Präsentation des Schulprojektes

Die Jury hat sich für den Entwurf des Künstlers Daniel Amadeus Michel entschieden. Der Dieburger hatte bereits im Jahr 2022 den Wettbewerb gewonnen und eine Skulptur für das Hainburger Rathaus angefertigt. Seine neue Arbeit mit dem Titel „Der Schimmel – ein Wappentier mit Mainhäuser Geschichte“ überzeugte im Auswahlverfahren durch ihre kraftvolle Symbolik und künstlerische Tiefe. Das Pferd repräsentiert die historischen Ursprünge des Mainflinger Wappentiers. Gleichzeitig soll das Werk mit dem aufbäumenden Schimmel aber auch an eine Zeit erinnern, in der harte Arbeit, Hunger und Entbehrung das Leben am Untermain bestimmten. Die Leinreiterei, das Ziehen von Lastkähnen auf dem Main vom Land aus, war über Jahrhunderte ein prägender Berufszweig. Die Skulptur greift dieses historische Motiv auf und verbindet es mit einem modernen künstlerischen Ausdruck. Mit der Gestaltung wird darüber hinaus auf eine historische Anekdote rund um einen verschwundenen Schimmel Bezug genommen.

„Das Pferd befreit sich aus der Schwere der Vergangenheit, es steigt auf, dreht sich aus seiner Silhouette heraus und wird zum stolzen Sinnbild einer lebendigen Gemeinde“, beschreibt Daniel Amadeus Michel die Idee hinter seinem Werk. Die Skulptur besteht aus zwei ineinander verschobenen Eisenplatten: einer massiven, aus der sich die Pferdeform herauslöst, und einer zweiten, die als Negativform darauf anspielt, dass Geschichte auch aus Lücken und Erinnerungen besteht. Das rund 3,30 Meter hohe und etwa 2,70 Meter breite Kunstwerk wird aus robusten, wetterfesten Materialien gefertigt. Es ist bewusst so ausgerichtet, dass es auf Seligenstadt blickt – eine Referenz an die geschichtliche Bedeutung des Nachbarortes. Die Bodenplatte, auf der die Eisenelemente verschweißt werden, ruht auf einem eigens vorbereiteten Fundament. Die künstlerische Realisierung erfolgt in den kommenden Wochen.

„Kunst vor Ort“ lebt vom Mitmachen – das zeigte sich auch am Montagmorgen in der Aula der Anna-Freud-Schule. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b arbeiteten dort gemeinsam mit ihrer Lehrerin Annette Völker an einem eigenen Kunstprojekt. Aus Holzplatten gestalteten sie eine individuell bemalte Schimmel-Silhouette. Das pädagogische Begleitprogramm vermittelt dabei nicht nur handwerkliches Können, sondern weckt auch die Neugierde für Kunst im öffentlichen Raum und die Geschichte des eigenen Wohnorts. Das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit wird zur offiziellen Einweihung am 19. Juni 2025 auf dem Jubiläumsfest „1.250 Jahre Mainflingen“ auf der Festbühne ausgestellt. „Es ist uns wichtig, dass Kunst vor Ort nicht nur Kunst an einem Ort ist, sondern Kunst mitten im Leben. Mit dem Schimmel entsteht für Mainhausen ein neues Wahrzeichen, das Historie und Moderne in den Köpfen und Herzen der Menschen verbindet“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Carsten Müller.

Das Projekt „Kunst vor Ort“ wurde 1999 als gemeinsame Initiative der Sparkasse Langen-Seligenstadt und des Kreises Offenbach ins Leben gerufen. Es bringt Kunst in den öffentlichen Raum und verbindet regionale Identität mit zeitgenössischer Gestaltung. Inzwischen sind in zwölf der 13 Kreiskommunen verschiedene Kunstwerke im Rahmen des Projekts entstanden. Rödermark ist die einzige Kommune, in der das Projekt nicht stattfindet, da sie nicht zum Geschäftsgebiet der Sparkasse gehört. Die Sparkasse Langen-Seligenstadt finanziert das aktuelle Werk mit einem Betrag von 15.300 Euro. Details zu allen bisherigen Projekten im Rahmen von „Kunst vor Ort“ finden sich unter www.kreis-offenbach.de/Kunst-vor-Ort/.