Pressemeldungen

Neue Herausforderungen der Jugendarbeit

Zwischen analogen und digitalen Räumen

„Wir fahren auf Sicht“, so liest man es schon fast seit einem Jahr immer wieder in vielen Pressemeldungen. Unter diesem Aspekt liefen im vergangenen Jahr auch die Planungen von Angeboten im Fachbereich Jugend & Soziales für die Kinder und Jugendlichen in Mainhausen. 

Die Corona-Maßnahmen mit ihren Einschränkungen und Möglichkeiten ließen sich nicht vorausberechnen und es wurden immer wieder kurzfristige Lösungen gesucht und zum Teil auch gefunden. Einige geplante Angebote fielen dennoch aus, so wie zum Beispiel das Kinderkino oder die Ferienspiele. Es konnten aber auch neue Themenschwerpunkte gesetzt und Kooperationspartner im Kreis Offenbach gefunden werden.

Die vergangenen 12 Monate forderten uns alle in vielerlei Dingen heraus. Zum Beispiel sich von der analogen Welt auf die Digitale umzustellen, denn die Kommunikation und das Miteinander findet größtenteils nur noch in diesem Raum statt. Diese Umstellung verlangt die eingetretenen Pfade zu verlassen und sich auf neue und meist virtuelle Wege einzulassen. Plötzlich waren wir neben der Plattform Facebook und Teams mit Zoom, Discord, TikTok, Insta und Co. konfrontiert.

Neben der neuen Anforderung Medienkompetenz zu erlangen, haben uns die pädagogischen und gesellschaftlichen Herausforderungen geleitet, so Christiane Franzel. Fragen neben den technischen Voraussetzungen waren zum Beispiel: Wie gelingt es uns die Jugendlichen zu erreichen? Welche Plattform eignen wir uns als erstes an? Was braucht es, um mit den jungen Menschen in Verbindung zu bleiben? Die DSGVO Fragen rückten dabei eher in den Hintergrund. Digitale Methoden und Werkzeuge müssen erprobt und integriert werden, um auf Dauer die Arbeit effizienter und wirksamer zu machen. Der Anspruch eine gute Balance zwischen den virtuellen und analogen Räumen herzustellen aber bleibt.  Daher sind die Präsenzangebote auch weiterhin fester Bestandteil der Kinder- und Jugendarbeit. Denn die Kinder und Jugendlichen trifft es sehr, ihre Freunde nicht im gewohnten Maß in ihrer Freizeit im realen Raum treffen zu können.

So birgt also diese Zeit gerade für den Bereich der Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde Mainhausen eine große Chance. Denn was schon lange vor Corona innerhalb des Fachbereichs in der Verwaltung diskutiert wurde, hatte plötzlich die Chance mehr in den Fokus genommen zu werden.

Das Brennglas Corona wirkte wie ein Beschleuniger und rückte die Lebenswelt der Kinder & Jugendlichen mehr in die gesellschaftliche Mitte. Das offensichtlich gestiegene Interesse an den Bedürfnissen und Bedarfen der Kinder und Jugendlichen heißt es nun zu nutzen. Konkret bedeutet dies für den Fachbereich, die bisherige Arbeit zu überdenken und neu auszurichten.

Das örtliche Angebot für die heranwachsenden jungen Menschen muss näher betrachtet und wo erforderlich, angepasst werden. Durch den gesellschaftlichen Wandel und die veränderte Sozialstruktur, sind die Anforderungen auch in der Gemeinde Mainhausen heute andere, als sie noch vor wenigen Jahren waren. Um die aktuelle Bedarfslage prüfen zu können, bedarf es jedoch der Organisation und Durchführung von besonderen Aktivitäten und Maßnahmen durch thematische und methodische Zugänge zur Lebenswelt und dem Sozialraum unter Einbeziehung der jungen Menschen, so Bürgermeister Frank Simon.

Daher bewirbt sich der Fachbereich Jugend und Soziales der Gemeinde Mainhausen nun auf das Förderprogramm Jugendaktionsprogramm Partizipation 2021-2024 „Zwischen Einbringen und Ausprobieren – Beteiligung und (Frei)räume für Partizipation und Demokratie“, um ein geeignetes Konzept für gelebte Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Mainhausen zu entwickeln und eine Neuausrichtung der Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde zu ermöglichen. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) fördert mit diesem Programm die modellhafte Erprobung neuer Wege in der außerschulischen Jugendarbeit. Dabei handelt es sich um ein mehrjähriges Programm mit thematischem Schwerpunkt und wissenschaftlicher Begleitung.

Durch die Auswirkungen des Coronavirus SARS CoV-2 wurde der geplante Start des Programms angepasst und in den Januar 2022 verschoben.

Von Kreisebene erreichte uns vergangenen Herbst ein Schreiben, in dem die bereits geführten Gespräche begrüßt und durch Beratungen vom zuständigen Fachdienst unterstützt werden. Als Partner und weiterer Unterstützer für das Vorhaben konnte das Jugendbildungswerk im Kreis Offenbach gewonnen werden, welches uns in der praktischen Umsetzung begleiten wird.

So wird uns dies auch im Jahr 2021 weiter beschäftigen und wir sind gespannt, welche Wege die Kinder- und Jugendarbeit bzw. die außerschulische Bildung in der Gemeinde Mainhausen in Zukunft gehen wird.