Pressemeldungen

Verdienstorden für Margret Skrypzak

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Margarete Skrypzak

Jahrzehntelanges unermüdliches Wirken gewürdigt

Am letzten Freitag überreichte Landrat Peter Walter den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an die Mainhäuserin Margarete Skrypzak.

Mit dieser hohen Auszeichnung wurde das Wirken 70-jährigen Leiterin der Gemeindebücherei zum Gemeinwohl und vor allem zum Wohl der Gemeinde Mainhausen gewürdigt.{images}

Seit 1980 leitet Frau Skrypzak die Gemeindebücherei im Ortsteil Mainflingen ohne irgendwelche Vergütung.

Sie hat guten Kontakt zu den Schulen und Kindergärten in Mainhausen aufgebaut, sodass des Öfteren Schulklassen in der Gemeindebücherei zu Gast sind, womit sie auch den Kindern die Literatur nahe bringt. Denn von jedem Besuch der begeisterten Kinder bleiben einige als ständige Leser der Bücherei treu.

Frau Skrypzak sorgt eigenständig für die erforderliche Literatur, um auch den Interessen der Erwachsenen gerecht zu werden.

Die Bücherei war bis August 2004 in einem beengten Raum im Mainflinger Rathaus untergebracht. Danach veranlasste Bürgermeisterin Disser den Umzug in die neuen Räume im „Alten Schwesternhaus". Durch die räumliche Veränderung ist heute vieles möglich, was Frau Skrypzak sehr wohl zu nutzen weiß.

Heute organisiert Frau Skrypzak Lesungen von Autoren, die sie darum bittet, sich für diese gute Sache kostenlos zur Verfügung zu stellen, was ihr bisher auch immer gelang. Ebenso bemüht sie sich um die musikalische Umrahmung der Veranstaltungen.

Gleichzeitig rief sie auch das sogenannte „Erzähl-Kaffee" für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ins Leben. Sie organisiert in den Räumen der Bücherei Advents-Kaffee-Stunden für ältere Menschen, Bastei- und Malstunden für Kinder sowie eine Nikolausfeier.

Durch ihre selbstlosen Initiativen hat Frau Skrypzak die Ausleihquoten enorm gesteigert, bei­spielhaft hierfür ist, dass durchschnittlich 200 bis 250 Ausleihen innerhalb der wöchentlichen Öffnungszeiten getätigt werden.

Die anfallenden Arbeiten bewältigt sie mit zwei Helferinnen, wobei Beschriftungen, Sortierungen usw. in Extrastunden von ihr vorgenommen werden.

Auch kommunalpolitisch hat sich Frau Skrypzak als SPD-Mitglied in Mainhausen engagiert: Von 1985 bis 1994 war sie Mitglied des Gemeindevorstandes.

Des Weiteren war Frau Skrypzak von 1985 bis 2001 als Schöffin beim Amtsgericht in Offenbach am Main tätig.

Was heute oftmals vergessen wird, ist das Engagement von Frau Skrypzak beim Kampf gegen die geplante Giftmülldeponie. Hier gehörte Frau Skrypzak zu den Privatklägern gegen die Planungen des Landes.

„Sie war somit sehr aktive Mitstreiterin in einem Kampf, der heute ein gutes Ende gefunden hat", so Bürgermeisterin Disser. Heute, nach über 20 Jahren Abwehrkampf, ist das Gelände ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet.

Darüber hinaus setzt sich Frau Skrypzak für die seit März 1972 bestehende Partnerschaft mit der österreichischen Partnergemeinde Pols sehr engagiert ein.

Bei Besuchen aus der Partner­gemeinde hat sie sich persönlich darum gekümmert, die erforderlichen Quartiere für die Gäste zu finden; es handelt sich meistens um ca. 40 bis 50 Personen, die unentgeltlich untergebracht werden müssen. Fast 15 Jahre lang hat Frau Skrypzak diese Aufgabe stets alleine bewältigt.

Zudem war es ihr nie zuviel, bei den Empfangsvorbereitungen immer zur Stelle zu sein und somit maßgeblich die Veranstaltungen mitzuprägen. Sie hat auch ihre Ideen umgesetzt, einige Stelltafeln mit Fotos zu, bestücken, um die Entwicklung beider Partnergemeinden darzustellen.

Durch ihren vielfältigen Einsatz hat Frau Skrypzak sehr viel zum Gelinden des partnerschaftlichen Austausches beigetragen.

Bürgermeisterin Disser dankte Frau Skrypzak für ihren Einsatz und ihr Engagement und verband diesen Dank mit der Bitte weiterzumachen. „Für mich persönlich sind das „Erzähl-Kaffee", die Advents-Kaffee-Stunden, die Bastei- und Malstunden für Kinder, die Nikolausfeier und vor allem auch die Lesungen ein Genuss", lobte Ruth Disser, „Ihr alle, das Bücherei Team schafft zu diesen Veranstaltungen eine wunderbar warme Atmosphäre und das liegt nicht daran, dass die Gemeinde die Heizkosten gezahlt hat. Sicher nicht. Die Tische sind liebevoll gedeckt und alle Helferinnen sorgen für eine Stimmung, bei der sich die Besucher wohl, fast schon wie zu Hause fühlen."

Im Jahre 2002 wurde Frau Skrypzak der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen.

Außerdem wurde ihr vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst der „Hessische Leseförderpreis 2004" zuerkannt.

Frau Skrypzak absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete in diesem Beruf bis zur Geburt ihres ersten Kindes 1959. Sie hat vier Söhne groß gezogen. Von 1972 bis 1975 war sie dann wieder berufstätig; seither ist sie Hausfrau.