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Wirtschaftsförderung im Zeichen der Zukunftsorientierung

Kreis Offenbach, Kommunen und IHK erarbeiten erstmals gemeinsam ein strategisches Konzept

Der Kreis Offenbach ist ein wirtschaftsstarker Kreis und zählt zu den Wachstumsmotoren innerhalb der Metropolregion FrankfurtRheinMain. „Die aktuelle Arbeitslosenquote von nur 4,8 Prozent beispielsweise“, führt Landrat Oliver Quilling aus, „spricht eindeutig dafür, dass die Standortfaktoren und das Wirtschaftsklima stimmen. Die derzeit gute Positionierung darf allerdings nicht dazu führen, dass wir die Hände in den Schoß legen, um es mit Henry Ford zu sagen: Alles kann immer noch besser gemacht werden, als es gemacht wird. Vor diesem Hintergrund haben wir bereits 2012 den konstruktiven Dialog mit der IHK begonnen, denn nur wenn alle Partner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen, wird es uns gelingen den Kreis weiterhin zukunftsfähig zu positionieren.“

Mainhausens Bürgermeisterin Ruth Disser vertritt die Auffassung, dass es Zeit wird, auch im Bereich Wirtschaftsförderung, über den Tellerrand zu schauen und enger zusammen zu rücken. „Es muss ein Umdenken auf allen Ebenen stattfinden und um dies einzuleiten ist der geplante Kommunalkongress ein erster Schritt.“

IHK-Präsident Alfred Clouth erklärte: „Ein weiteres Ziel ist es, die Zusammenarbeit der einzelnen Wirtschaftsförderungen zu optimieren. Unternehmen brauchen eine starke Wirtschaftsförderung. Wichtig sind vor allem Schnelligkeit und Verlässlichkeit bei Anfragen. Aber auch ein offenes Ohr innerhalb der Verwaltung zu haben, ist essentiell für Unternehmen. Probleme am Standort können oftmals schneller behoben werden, wenn über die Grenze der eigenen Kommune hinaus nach Lösungen gesucht wird. Besondere Bedeutung für die Unternehmen hat aber beispielsweise auch der Ausbau von schnellen Internetverbindungen im Kreis. Eine Herausforderung, bei der nur eine effiziente und kontinuierliche Zusammenarbeit einen schnellen Erfolg bringen kann.“

Einvernehmlich und erstmalig haben sich im Laufe des vergangenen Jahres der Kreis, die IHK und die 13 kreisangehörigen Kommunen darauf verständigt, gemeinsam ein Wirtschaftsförderkonzept zu entwickeln, das im Ergebnis von allen getragen wird. Den Prozess begleitet das externe Unternehmen ExperConsult aus Dortmund. Ein entscheidender Ansatz des Konzeptes ist es, dass alle Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik gemeinsam und vor allem gleichberechtigt an der Entwicklung beteiligt sind. Das gilt sowohl für den Inhalt, die Umsetzung als auch für die Finanzierung. Alle Kommunen haben zügig die Beschlüsse gefasst, die erforderlichen Gelder (Kosten insgesamt 60.000 Euro) zur Verfügung zu stellen. „Daran wird deutlich“, so Bernhard Bessel, Sprecher der Bürgermeister, „dass Wirtschaftsförderung in allen 13 kreisangehörigen Kommunen einen besonderen Stellenwert hat.“ Zu den Zielen, die mit dem Konzept erreicht werden sollen, gehören darüber hinaus die Betrachtung des Wirtschaftsstandorts Kreis Offenbach in seiner Gesamtheit, die zielorientierte Bündelung von vorhandenen Stärken und verfügbaren Ressourcen sowie die Entwicklung einer Identität, die auch unter dem Dach der international erfolgreichen Metropolregion FrankfurtRheinMain erkennbar bleibt.

Eine besondere Rolle soll den kommunalen Wirtschaftsförderungen zukommen, die als unverzichtbares Bindeglied zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik gesehen werden. Die Kolleginnen und Kollegen haben bereits jetzt eine wichtige Brückenfunktion. Die bereits bestehenden Netzwerke sollen künftig noch enger verknüpft und noch besser an die Bedarfe der Unternehmen angepasst werden. Dies ist auch ein Thema, das die ExperConsult auf die Tagesordnung des ersten Kommunalkongresses auf Kreisebene gesetzt hat, der in der kommenden Woche stattfinden wird. Geladen sind führende Köpfe aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Angemeldet haben sich knapp 100 Personen.

Zu den weiteren Themen, die an diesem Tag intern erörtert werden, gehören die Entwicklung auf dem Fachkräftemarkt, die Stärken der Wirtschaftsstruktur des Kreises Offenbach und die Chancen der digitalen Revolution. Diese Themen haben sich aus einer ersten Standortanalyse herauskristallisiert, die von ExperConsult im Vorfeld durchgeführt wurde. Sie kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass im Kreis Offenbach die Branchenkompetenz bei den unternehmensnahen, wissensbasierten Dienstleistungen, der Informations- und Kommunikationstechnologie, sowie bei den Bereichen Logistik und Automotive gesehen wird. Wichtig für alle Beteiligten ist, dass die Dachmarke FrankfurtRheinMain bereits ein Markenname ist, über den sich die Region positiv positioniert und die im internationalen Wettbewerb ein festes Standing hat. Diese Themenpalette soll am kommenden Donnerstag ausführlich diskutiert werden. Die Erkenntnisse aus der Veranstaltung, der noch weitere folgen sollen, fließen dann ist das Strategiepapier ein, das den Weg in eine weiterhin erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft markieren soll. „Wir befinden uns in einem Wettbewerb der Regionen“, so Landrat Oliver Quilling und Alfred Clouth abschließend, „und wenn wir dort erfolgreich weiter agieren wollen, müssen wir uns strategisch positionieren, gemeinsam. Nur so kann es gelingen, dass der Kreis Offenbach in den nächsten Jahrzehnten ein wirtschaftsstarker Standort bleibt.“