Pressemeldungen

Zum 130. Geburtstag von Sophie Kertsch


Am 15. September 1883 wurde die ehemalige Lehrerin Sophie Kertsch in Runarz, Deutsch-Brodek-Wachtel, Sudetenland geboren. Runarz gehört zu ein paar Orten in der heutigen Tschechischen Republik, die vor dem 2.Weltkrieg von Deutschen bewohnt waren und eine Sprachinsel bildeten. Noch mit 63 Jahren (Februar 1946 bis November 1946) wurde sie für ein halbes Jahr in der damaligen Tschechoslowakei inhaftiert. 1949 übersiedelte sie zunächst nach Württemberg, 1955 dann nach Mainflingen mit inzwischen 72 Jahren. Ihr Leben widmete sie neben Ihrem Beruf der Sozialfürsorge. Nach verlustreicher Kindheit und von vielen menschlichen Schicksalsschlägen geprägt, war sie unter anderem fast 20 Jahre nebenberuflich als Fürsorgerin für den Kinderschutz und die Jugendfürsorge tätig.

Durch ihre Jahrzehnte lange Verbundenheit mit der Schule und der Jugend drängte es sie etwas für diese zu tun. So beschloss sie im Jahre 1968 eine Stiftung für die Grundschule Mainflingen und die neuerrichtete Mittelpunktschule in Klein-Welzheim zu gründen. In den folgenden Jahren sparte sie trotz ihrer geringen Einkünfte ein für damalige Verhältnisse kleines Vermögen zusammen, insgesamt 10.000 DM. 1968 brachte sie dieses Geld in eine Stiftung zugunsten der Volksschule Mainflingen und der gerade entstandenen Mittelpunktschule Gerhart Hauptmann Schule ein. (Stiftungsurkunde).

Außerdem unterstützte sie den Bau eines zweiten Kindergartens in Mainflingen, der damals sehr von Nöten war. Im hohen Alter von 94 Jahren verstarb sie 1977 nach einem arbeitsreichen, mühevollen und erfolgreichen Leben.